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St.Augustinus-Haus

St. Augustinus Haus

Anker 1

Zwei Eigenheiten charakterisieren den Ort des St. Augustinus Haus. Das Gebäude ist straßenseitig eingerahmt von gründerzeitlichem Bestand und schließt die vorige Baulücke. Auf der Hofseite bezieht sich der Baukörper auf das „Mutterschiff“: die katholische Kirche St. Augustinus - ein spätexpressionistisches Meisterwerk der Architekten Josef Bachem und Heinrich Horvatin unter der Ägide des Gründervaters Carl Pelz aus den Jahren 1927/1928. Durch den neuen Durchgang entwickelt sich ein räumlicher Bezug, der durch den gesamten Block bindet und den das neue Gebäude als Fortsetzung und Weiterbau des Alten fortschreibt.
Aus dieser räumlichen Disposition entwickelt sich eine Materialwahl, die sich gegenüber den links und rechts anlaufenden Putzbauten mit Ihrem Stuck solitär versteht und sich, wie die Kirche auch, durch ein Material abhebt, welches in Preußen von alters her den öffentlichen und institutionellen Bauten vorbehalten war: dem Klinkerziegel. Funktional gesehen besteht das Gebäude aus Sockel mit erstem Obergeschoss sowie den darüber liegenden Stockwerken mit Studentenappartments. Diese Verschiedenheit wird durch das vertikal Verbindende, mit großen Pfeilern im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss, und einer horizontalen Ordnung von Fensterbändern darüber als Abbild der liegenden, lagernden Funktion der Studentengeschosse veranschaulicht. Der Putz der Fassade ist in Reibeputz ausgeführt, in einem Violett Ton, der einerseits fern der in den Straßen sonst anliegenden Gebäudefarbtöne liegt und andererseits in der Lage ist, einen starken Kontrast zu dem dunklen Klinker zu erzeugen. Die Verwendung dieser ungewöhnlichen, getragenen und doch bunten Farbe soll dem fröhlichen Charakter des Hauses als Haus der Kinder und junger Menschen sowie seiner Eigenschaft als Haus der Katholischen Kirche Rechnung tragen. Violett ist die Symbolfarbe des Übergangs und der Verwandlung. In keiner Zeit des Lebens sind Übergang und Verwandlung so deutlich wie in der Kindheit und der Ausbildung.

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